Homo Sapiens ist ein Geschichtenerzähler – das ist es, was uns wahrscheinlich am meisten von den anderen ausgestorbenen Arten der Gattung Homo unterscheidet. Menschen und Menschenaffen leben in kleinen Gruppen und können maximal individuelle Beziehungen zu etwa 150 Individuen pflegen, genau wie Schimpansen und Bonobos. Unsere Verwandten kennen Worte und Sprache. Sie können sich gegenseitig vor Gefahr warnen, Zuneigung ausdrücken oder mitteilen, dass sie hungrig oder wütend sind. Aber eines können sie nicht: Geschichten erzählen.
Vor etwa 70.000 Jahren jedoch müssen wir Menschen angefangen haben, über Dinge zu reden, die es nicht gab, Pläne zu schmieden, andere von Ideen zu überzeugen – Geschichten zu erzählen. Noch heute steht hinter allem eine Geschichte, und wer die besten Geschichten erzählt, beherrscht die Welt. Wir erzählen uns ständig Geschichten – von Witzen oder Memes bis hin zu Romanen. Einer der weitverbreitetsten Träume ist es, einen Roman zu schreiben.
Der Roman: Die Königsdisziplin der fiktionalen Texte
Der Roman ist eine literarische Gattung und zweifellos die Königsdisziplin der fiktionalen Texte. Man könnte viel über seine Definition sagen, doch das wichtigste Merkmal ist wohl seine Länge.
Da wir eine klare Definition brauchen, orientieren wir uns an den Wortgrenzen, die für die Kategorien des Hugo Awards gelten:
Kurzgeschichte (Short Story): weniger als 7.500 Wörter
Novelette: zwischen 7.500 und 17.500 Wörtern
Novella: zwischen 17.500 und 40.000 Wörtern
Roman (Novel): 40.000 Wörter oder mehr
Diese Informationen stammen von der offiziellen Website der Hugo Awards: Hugo Awards Kategorien.
Warum schreiben wir?
Bevor wir mit unserem Roman anfangen, sollten wir uns überlegen, warum und für wen wir schreiben wollen. Schreiben wir nur für uns, ohne den Anspruch, dass es jemand anderes lesen soll – wie z. B. ein Tagebuch? Oder möchten wir, dass unser Werk gelesen wird? Wollen wir es klassisch über ein Verlagssystem veröffentlichen oder im Selfpublishing? Möchten wir damit Geld verdienen, und wenn ja, wie viel?
Vom Traum zum Bestseller
Jetzt wissen wir, was wir wollen, und könnten theoretisch sofort anfangen, unseren weltweiten Bestseller zu schreiben – wenn wir das denn könnten. Doch wie es im Sprichwort heißt: „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.“
Schriftsteller lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen:
Discovery Writer: Sie schreiben einfach drauflos und entwickeln ihre Texte während des Schreibens.
Outliner: Sie planen ihre Texte im Voraus.
Selbst wer sich eindeutig einer dieser Kategorien zuordnet, wird zugeben, dass Schreiben immer auch etwas von beiden Ansätzen hat.
Der Weg zum Buch
Der Weg zum fertigen Buch beginnt mit der Idee, führt über den Plot und den ersten Entwurf zur Überarbeitung, Veröffentlichung bis zum Marketing.
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